Gollensdorf

Fläche: 3.633 ha

Zu den wenigen Orten, die in ihrer heutigen Form noch den alten Rundling erkennen lassen, gehört das in Busch- und Heidewald eingebaute Gollensdorf. Der Rundling als typische slawische Siedlungsform ist nach der Sesshaftwerdung der nordslawischen Völkerstämme wohl deren gebräuchlichste Dorfform gewesen.

1950 wurde eine frühgeschichtliche Urne gefunden, die darauf schließen lässt, das Gollensdorf ein Jahrtausende alter Siedlungsplatz ist. Die erste urkundliche Erwähnung von Gollensdorf war im Jahre 1310, als das Dorf zusammen mit einer Reihe anderer Ortschaften in den Besitz des braunschweigischen Klosters Amelunxborn kam.

Für die Herkunft des Namens Gollensdorf gibt es zweierlei Vermutungen. Einmal könnte der Name deutscher Herkunft sein und mit der Wurzel Gold aus dem althochdeutschen golten, soviel wie 'stark sein' bedeuten könnte, oder aber auch einen Ort bezeichnen, wo vielleicht eine heidnische Opferstätte oder ein Heiligtum bestanden hat.

Wenn man allerdings die erste Silbe mit einem slawischen Wort in Verbindung bringt, so wäre an Goly zu denken, die Bezeichnung für nackt, kahl. 'Goly Vrch' bezeichnet eine kahle Höhe, einen kahlen Rücken, und in Gollensdorf gibt es sandiges Hügelgelände.

Bei den Ortsteilen Bömenzien und Drösede liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit slawische Namensbildung vor und so wäre bei Gollensdorf eine ursprüngliche Verbindung wendischer und deutscher Bezeichnungen möglich. Die Flureinteilung ist wendisch. Es ist möglich, dass die Wenden den Ort angelegt, ihn aber später wieder verlassen haben. Die vordringenden Deutschen ergriffen Besitz davon und gaben ihm auch den deutschen Namen.

Gollensdorf ist nach Bömenzien eingepfarrt. Im Süden, Osten und Nordosten wird die Feldmark vom Moorgraben eingeschlossen. Vom Dorf bis zum Lileiser Berg zieht sich eine Hügelkette hin, außerdem hat die Feldmark noch mehrere kleine Höhenzüge.