Neukirchen

Fläche: 1375 ha

Die ersten unumstößlichen Beweise von menschlichen Siedlungen in der Umgebung von Neukirchen stammen bereits aus der römischen Kaiserzeit und der Zeit der Völkerwanderung, also um das 6. Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Grabungen auf dem Urnenfeld in Kleinholzhausen geben dafür die entsprechenden Hinweise. Die ältesten Bewohner in der Wische waren Germanen. 

Im Jahre 1160 verstand es Albrecht der Bär, eine große Anzahl Holländer unter günstigen Bedingungen in diesem Raum anzusiedeln. Um diese Zeit wurde der spätere Ortsteil Neukirchen gegründet. Der Name wurde später vom 1244 erstmals erwähnten Rittergutsbesitzer Arnold de Neyenkirchen abgeleitet.

Die Menschen dieses Dorfes lebten vom Ackerbau und Fischfang sowie von Jagd und Viehzucht. Die Elbe als Lebensader der Wische war Segen und Fluch zugleich. In der Geschichte Neukirchens war der Fluss oft Grund für Leid und Elend. Seit dem Jahre 1433 berichten Urkundenschreiber von teilweise verheerenden Überschwemmungen. Das Jahr 1771 brachte die größte Gefahr für das Dorf. Die Elbe durchbrach den Deich zwischen Schönberg und Neukirchen an sieben Stellen.

Ein Zeugnis vergangener Kulturepochen finden wir in der Kirche Neukirchen. Sie wurde etwa um 1360 aus Backstein erbaut. Da die Unsicherheit durch Kriege und Fehden sehr groß war, wurden die Kirchen gleichzeitig als Verteidigungs- und Zufluchtsstätten genutzt. Die Neukircher Kirche ist verhältnismäßig klein angelegt. Sie wurde zunächst ohne Turm und Apsis im frühgotischen Stil errichtet. Zunächst bestand sie aus einem Altarraum und einem Schiff. Bei einem großen Umbau in den Jahren 1720 bis 1740 wurde auf 60 cm dicken Eichensäulen in Fachwerkbauweise der Turm angesetzt. Von bemerkenswerter Schönheit ist der Barockaltar, der im Jahre 1751 fertiggestellt wurde.

Dem Besucher der Gemeinde Neukirchen bieten sich Möglichkeiten zu ausgedehnten und erholsamen Wanderungen durch die weite Landschaft der Elbtalaue an. Bei dieser Gelegenheit kann das Anglerheim zur Einkehr und Rast genutzt werden.