St. Johannes Baptist Seehausen
Die Kirche Sankt Johannes Baptist ist die katholische Kirche in Seehausen, einer Stadt im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt. Die nach dem heiligen Johannes dem Täufer benannte Kirche ist die nördlichste Kirche im Bistum Magdeburg. Sie befindet sich in der Damaschkestraße 1 (Ecke Winckelmannstraße) und gehört zur Pfarrei „St. Anna“ mit Sitz in Stendal.
Geschichte
Mit der Einführung der Reformation im 16. Jahrhundert wurde auch die Bevölkerung und die Kirchen in der Altmark evangelisch-lutherisch. 1539 wurde durch Magister Johannes Hemstädt in Seehausen die erste evangelische Predigt gehalten, auch das Kloster in Seehausen wurde in diesem Jahr aufgehoben. 1541 wurde in Seehausen die Reformation eingeführt und die Gottesdienste in der Salzkirche eingestellt. Die aus dem Mittelalter stammende St.-Petri-Kirche wurde evangelisch-lutherisch. 1548 löste sich die Kalandbruderschaft in Seehausen auf.
Erst 1806 fand in Seehausen wieder ein katholischer Gottesdienst statt. 1912 wurde seitens des Stendaler Pfarrers in Seehausen eine Gottesdienststation eingerichtet, die Gottesdienste fanden in verschiedenen profanen Räumen statt. Nachdem die Zahl der Katholiken in Seehausen und Umgebung durch den Zuzug von Arbeitern, besonders aus Oberschlesien und Polen, wieder gestiegen war erfolgte am 17. November 1937 die Grundsteinlegung der Kirche an der damaligen Horst-Wessel-Straße. Bereits am 5. Juni 1938 (Pfingstsonntag) wurde die Kirche geweiht. Im September 1939 kamen auch katholische Evakuierte aus dem Saarland nach Seehausen. Infolge des Zweiten Weltkriegs vergrößerte sich die Zahl der Katholiken in Seehausen weiter durch den Zuzug von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches.
Zum 1. November 1947 wurde in Seehausen eine Pfarrvikarie eingerichtet. Ab 1956 hatte Leo Nowak, der spätere Bischof des Bistums Magdeburg, seine erste Stelle nach seiner Priesterweihe als Vikar an „St. Johannes Baptist“ in Seehausen, bevor er 1958 nach Großkorbetha versetzt wurde.
Am 1. Februar 2007 wurde der Gemeindeverbund „Stendal – Bismark – Giesenslage – Goldbeck – Meßdorf – Osterburg – Seehausen – Tangerhütte “ errichtet, zu dem außer der Stendaler Kirche „St. Anna“ auch die Kirchen „Heilig Kreuz“ in Bismark, „Unbefleckte Empfängnis“ in Giesenslage, „St. Bernhard“ in Goldbeck, „Hl. Maria von der Verkündigung“ in Meßdorf, „St. Joseph“ in Osterburg, „St. Johannes Baptist“ in Seehausen und „St. Elisabeth“ in Tangerhütte gehörten. Am 2. Mai 2010 entstand aus dem Gemeindeverbund die heutige Pfarrei „St. Anna“. Die zur Pfarrei „St. Josef“ in Osterburg gehörende Pfarrvikarie „St. Johannes“ in Seehausen wurde in diesem Zusammenhang aufgehoben. Die Kirchen in Bismark, Giesenslage, Goldbeck, Meßdorf und Tangerhütte wurden inzwischen profaniert. Die Volkszählung in der Europäischen Union 2011 zeigte, dass von den 10.811 Einwohnern des Gemeindeverbandes Seehausen (Altmark) 274, und somit rund 2,5 %, der römisch-katholischen Kirche angehörten. Der Mehrzahl der Einwohner gehörte keiner Religionsgemeinschaft an.
Die geostete Kirche ist mit ihrer Architektur romanischen altmärkischen Dorfkirchen nachempfunden. Das Gotteshaus wird durch ein Portal an der Westseite erschlossen, über dem ein Oculus eingelassen ist. Es zeigt die Buchstaben Alpha und Omega, den ersten und der letzten Buchstabe des klassischen griechischen Alphabets. Sie sind ein Symbol für Anfang und Ende, damit für das Umfassende, für Gott.
Der Innenraum wird von einer Flachdecke abgeschlossen. Das Kirchengestühl lässt einen Mittelgang frei und bietet 108 Sitzplätze. Der Hochaltar, die Kommunionbank, das Taufbecken und die Statuen gehören noch zu ursprünglichen Ausstattung der Kirche. Nach der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils wurde die Ausstattung um einen freistehenden Volksaltar ergänzt. Der Altarraum wird von einem Kruzifix dominiert. Neben dem Altarraum stellen Statuen Johannes den Täufer, den Schutzpatron der Kirche, und Maria, die Mutter Jesu, dar. Johannes verweist mit seiner rechten Hand auf den gekreuzigten Jesus. Die Buntglasfenster wurden von A. Reisdorff aus Köln entworfen und von der ebenfalls in Köln ansässigen Glasmalerei Botz + Miesen ausgeführt. 14 Kreuzwegstationen befinden sich an den Seitenwänden der Kirche. Unter der Orgelempore befinden sich der Beichtstuhl, der Taufstein, sowie eine Kopie des Gnadenbildes Unserer Lieben Frau von der immerwährenden Hilfe, vor dem Opferkerzen aufgestellt werden können. Auf der Orgelempore befindet sich eine elektronische Orgel.
Wenn Sie gerne einen Blick in das innere unserer Kirche werfen möchten und oder beim stillen Gebet einige Zeit verbringen wollen erreichen Sie mich unter der unten angegebenen Nummer. Gerne bin ich bereit Ihnen unser Gotteshaus hierfür zu öffnen.
R. Fiedler Mobil 0151 - 57626789